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Deutsch-russisches Projekt / über das Projekt

Barbara John und das Projekt


Für mich war die Projektleitung, was für andere die Erstbesteigung des Mount Everest ist, nämlich eine riesige Herausforderung.

Gerade weil das Ziel klar vor Augen stand, staatliche Behörden, Bürgern und ethnisch-kulturelle Minderheiten näher zusammen zu bringen, schien es unendlich fern.
Wie konnte es jemals erreicht werden, wenn doch diejenigen, die es eigentlich in der Hand haben, die russischen Partner, mir so gut wie nicht bekannt waren.

Aber eine Binsenweisheit erwies sich auch hier wieder als richtig:
Einfach erst einmal anfangen, die Zwischenstopps, also den Aktionsplan sorgfältig beachten und vor allem, das Ziel nie aus den Augen verlieren.

So gelang es tatsächlich in den 18 Projektmonaten den Themen Toleranz, Einwanderung, besseres Zusammenleben im Oblast Swerdlowsk mehr Wahrnehmung und Aufmerksamkeit zu verschaffen, und zwar auf allen Ebenen: in der Gouverneursverwaltung, in den Fortbildungsinstitutionen, bei den ethnischen und religiösen Minderheiten, auch bei der Miliz.

Das konnte nur gelingen, weil beide Projektpartner und alle Beteiligten neue Ufer erreichen wollten.

Aber werden die Beziehungen tatsächlich dauerhaft verändert, verbessert und gepflegt, wenn ein EU Twinning Projekt planmäßig durchgeführt wurde, auch wenn dies ein erster wichtiger Schritt ist?

Gewiss nicht. So wenig die ehrgeizigsten Bergsteiger sich auf dem Gipfel ausruhen können, so wenig reicht es aus, ein Projekt erfolgreich abzuschließen, damit  Menschen, die sich kulturell, politisch, religiös durch Eigensinn auszeichnen,  auf Dauer friedfertiger zusammenleben.

Doch: was in den Jahren 2005/2006 von allen Beteiligten geleistet wurde könnte zu einem wahren Aufbruch werden. Dazu braucht es die alten, aber auch neue  Mitstreiter. Nur so werden die Ideen lebendig bleiben, in den Köpfen und Herzen der Swerdlowsker.