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Deutsch-russisches Projekt / Materialien und Publikationen

Eine Woche in Deutschland


Notizen im Merkbuch. Anstatt eines Berichtes.

Allgemeiner Eindruck von allen Treffen: aufrichtiger Wunsch, eigene Erfahrung weiterzugeben, den Leuten zu gefallen. Allgemeine Stimmung: Deutschland ist ein starkes Land und sie sind stolz darauf. Allgemeines Leitmotiv:  am Tag vor unserer Anreise, am Freitag fand das Treffen mit dem deutschen Kanzler Frau Merkel zum Thema Integration statt. Das unterscheidet uns, wir sind nicht so einig bei der Einschätzung des Landes und solcher Treffen. Obwohl ich später zwei unterschiedliche Bewertungen zweier russischen Zeitungen gelesen habe: «Russisches Berlin» mit der großen Hoffnung auf die Erleichterung des politischen, sozialen, wirtschaftlichen Werdegangs der Spätaussiedler, - «Berliner Zeitung» hat das Treffen für unnützlich gehalten und die drei Vertreter der Russlanddeutschen auch für zufällig; - alle, mit denen wir uns getroffen haben, bewerteten dieses Treffen als positiv und waren überzeugt, dass die Aufmerksamkeit aller politischen Kreisen zu diesem Thema nach diesem Gipfeltreffen noch stärker sein wird.

Das erste Treffen mit dem Herrn Senator Boeger und Frau Grossau, der Mitarbeiterin des Senats. 

Herr Boeger ist im Senat des Landes Berlin für die Bildung zuständig, deshalb hat er diese Frage angesprochen. «Denkt bitte nicht, dass wir alle Meisterlösungen kennen, aber wir werden alles weitergeben, was wir haben. Zumal in dieser Zeit hat das Treffen des Kanzlers zu den Integrationsfragen stattgefunden». Nach dem ganzen Treffen war eine uns vereinigte Eigenschaft zu erkennen: von oben sollte gesagt werden, dann beginnen alle sich in richtige Richtung zu bewegen. In Deutschland sagt man: die Minderheiten sind keine Last, sie sind ein Bestandteil der Gesellschaft.

Die Integration durch Bildung: Kindergärten, Schulen, Fachschulen. In den deutschen Ausbildungsinstitutionen werden die Kinder nicht nach dem Pass aufgeteilt, hier ist es wichtig, spricht das Kind Deutsch oder nicht. 

Daraus ergeben sich folgende Kategorien:
76% - Deutsch als Muttersprache.
24% - Schüler nicht deutscher Herkunft. 1/3 davon sprechen einigermaßen Deutsch. 2/3 sprechen kein Deutsch. Aus dieser Kategorie wiederum sind 69% Ausländer.

Bereits im Kindergarten - und in Berlin besuchen 95% aller Vorschulkinder  Kindergärten - haben die Kinder Sprachkurse. Übrigens das letzte Vorschuljahr ist im Kindergarten für alle kostenlos.

Die ersten zwei Schuljahre - erste Phase - lernen die Kinder nicht deutscher Herkunft abgesondert. Ihnen wird Deutsch verstärkt beigebracht. Wenn die Sprachkenntnisse nicht genug fest sind, dann bekommt das Kind noch ein Jahr, bevor es zusammen mit den anderen Kindern lernen darf.  Außer den blinden Kindern lernen alle zusammen.
Wenn die Kinder 8 -10 Jahre alt sind und wenn sie aus den Schulen mit dem nicht deutschen Unterricht gekommen sind, wird ihnen nur die deutsche Sprache beigebracht.

100% besuchen Schulen, das Problem besteht nur mit den wandernden Zigeuner. Man ist bereit für sie Wohnwagen bereitzustellen.

Es herrscht die monokulturelle deutsche Schule. Interkulturelle Entwicklung sind zusätzliche Maßnahmen. Es wird diskutiert zum Thema, warum es im Statut der Schule eine Vorschrift gibt, dass die Kinder auch in den Pausen Deutsch sprechen sollen. Die meisten Statuten enthalten doch diese Vorschrift.

Die Hauptaufgabe des Bildungsbereichs ist Sprache beizubringen. Hier liegt der Erfolg für die Integration. 

Treffen in der Berliner Ausländerbehörde (Frau Langeheine)

Die einfachste Einbürgerung ist die Wiedervereinigung der Familie.
So unterscheidet man noch zwei Kategorien der Ankommenden:

 zu den Deutschen 

 zu den Ausländern 

 

hier gibt es mehr Anforderungen und die wichtigste: finanzielle Lage des gastgebenden Familienteils soll selbstgenügsam sein, sie sollen ohne Hilfsgelder leben 

Leider nehmen wir das in Russland zu wenig in Betracht, besonders bei der Deportation. Es ist wichtig die deutsche Einstellung zu der Familie lernen. Das zweite, was sie von uns unterscheidet, ist die Politik eines Schrittes oder eines Fensters. Das ist das Erhalten der Migrationskarte und des Status des Arbeitsmigranten in einem Arbeitsraum. Natürlich muss man dasselbe auch bei uns tun, sonst werden wir auch weiter  sehr unterschiedliche Statistiken der Migranten und Arbeitsmigranten haben.

Das dritte Auffallende war die Mentalität des Verhaltens gegenüber Ausländern. Früher wurden Studenten für wirtschaftliche Hilfe der Länder der Dritten Welt gehalten. Die Studenten wurden heimwärts geschickt, und fuhren weiter nach Frankreich, Großbritannien, in die USA. Heute dürfen Strudenten noch für ein Jahr nach dem Hochschulabschluss bleiben. Wenn sie eine Arbeit finden, dann bekommen sie eine andere Erlaubnis.

Das vierte sind individuelle Unternehmer. Dieser Status wird nicht allen vergeben. Man muss 1 Mio. Euro deklarieren und ein Projekt zur Schaffung von 10 Arbeitsplätzen vorstellen. 

Es gibt ein Ausländerzentrum in Köln. Letztes Jahr wurden 1992 Ausländer ausgewiesen. Wenn Fragen entstehen, dann werden sie in den humanitären Komissionen (Härtefälle) der Länder entschieden. Sie sind sehr aufmerksam zu den Fragen der Ausweisung.

Gesetzliche Ausweisung aus eigenem Aufkommen passiert in Einzelfällen, öfters - auf Kosten des Arbeitsnehmers, hauptsächlich auf Kosten des Bundeslandes.

Besichtigung eines Management-Zentrums Rollberg

 

Das Zentrum arbeitet im Rahmen des Programms "Soziale Stadt". In Deutschland gibt es etwa 300 solcher Strukturen, in Berlin 33. In dieser Gegend wohnen 5600 Menschen. Das ist eine sehr spezifische Region, wo in den Kindergärten 90 von 100 Kinder nicht deutscher Herkunft sind. Hier gibt es schon Geschäfte, Krankenhäuser, wo Arabisch, Türkisch gesprochen wird.

Hier werden die Stimmungsindikatoren eines untypischen Stadtbewohners definiert.
Koordination mit den Jugend-, Arbeits-, Kulturämtern, kommunalen und sozialen Diensten und natürlich mit der Polizei.

Ein sehr starkes Netzwerk. Ein sehr wichtiges Einflusszentrum. In ihrer Küche haben der Bürgermeister und ein populärer Fernsehmoderator zubereitet. Ich würde ein solches Programm auch bei uns in Sortirovka implementieren.

Treffen mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen  Herrn Bergner

 

Seit 1988–1990 haben sich 4,5 Mio. Deutschen aus Polen, Rumänien, Ungarn und Russland angesiedelt.

Zwei Hauptregeln:

1. den Deutschen in GUS-Ländern zu helfen, ihre Identifikation zu bewahren, deutschen Einfluss zu haben.

2. Es besteht weiter die Möglichkeit für die Wünschenden nach Deutschland umzuziehen.

Wenn der Deutsche die deutsche Angehörigkeit nachweist, bekommt er die Möglichkeit, einfacher eingebürgert zu werden. Der Araber, der Türke sollen 8 Jahre darauf warten. Wenn Deutschland erklären soll, warum solch ein ungleiches Verhalten gegenüber Migranten ausgeübt wird, erklärt es durch Überwindung der Kriegsfolgen. Viele Deutsche haben Partei anderer Länder bekannt, wo sie wohnten, und nicht Hitlers Partei. Viele wurden den Repressivmaßnahmen unterworfen. Die Einwohner anderer Länder machten oft die Deutschen verantwortlich für den Krieg.

Fortsetzung folgt