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Deutsch-russisches Projekt / Toleranz in der Bildung / Neuigkeiten

Eine unvergeßliche Reise nach Berlin


Mein Name ist Tschuprakowa Swetlana Wasiljewna, und ich wohne in der kleinen Stadt Katschkanar im Swerdlowsker Gebiet. Ich arbeite als Sozialpädagoge in der Schule Nr. 7. Ich habe am Lehrerwettbewerb für die Entwicklung der Toleranzkultur in den Schulen des Swerdlowsker Gebiets teilgenommen. Diesen Wettbewerb haben die Gouverneurverwaltung des Swerdlowsker Gebiets, das Bildungsministerium des Swerdlowsker Gebiets, Institut für Weiterbildung des Swerdlowsker Gebiets und Senat der Stadt Berlin organisiert. Das Projekt erarbeitend, stützte ich mich auf meine fachliche Tätigkeit. Zum Produkt der Arbeit wurde das Trainingsprogramm zum Thema "Entwicklung der Ausrichtungen auf tolerantes Bewusstsein und Verhalten". Unerwartet bin ich zum Preisträger des Wettbewerbs geworden. Der Preis war eine 1-wöchige Reise nach Deutschland mit der Hospitation in Berlin.

Die Bekanntschaft mit Deutschland begann mit der Stadtführung Berlin. Die Stadtführung wurde in Form der Schiffrundfahrt gemacht. Die Berliner Architektur unterscheidet sich stark von Russland. Ich habe das alte Berlin gesehen, und das moderne Gebäudedesign hat mich auch beeindruckt. 

Am ersten Tag war ich am Reichstaggebäude, bin auch auf sein Dach hinaufgestiegen, um mir die herumliegende Gegend von Berlin anzuschauen. Zu dieser Zeit fand die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland statt, und ich besuchte die "Fanmile", wo alle Leute die Skulptur des italienischen Bildhauers Francesco Petrarca mit den Worten begrüßte: "Ich gehe durch die Welt und schreie - Erde, Frieden, Wohlstand"! Der Berliner Zoo ist der wundervollste Ort zur Erholung! Es war sehr angenehm, Tiere von der ganzen Welt zu sehen, das Aquarium des Berliner Zoos habe ich auch sehr bewundert.

Innerhalb der Arbeitswoche gab es viele Termine. In der Senatsverwaltung für Jugend, Bildung und Sport haben wir mit Frau John kommuniziert. Berlin hat 180 Nationen. Berlin ist eines der 16 Bundesländer. Jedes Bundesland bestimmt selber eigenes Schulsystem, deshalb in Berlin ist es so, und in Bayern kann es anders sein. Es stellte sich heraus, dass das bayerische Abschlusszeugnis mehr Wert hat als Berliner!
Vor 2-3 Jahren wurde in den Kindergärten Deutschunterricht eingeführt. Früher war es so, wenn das Kind  einen Buchstaben zu schreiben versuchte, so warf der Kindererzieher das Blatt in den Kisten. Der Appell war so «Nur nicht lernen!». Heute ist der Kindergarten in Berlin ein Platz für Schulung. Die Kindergärten arbeiten bis 13.00 Uhr, was negativ die Geburtenzahl und auch Karriere der Eltern beeinflusst. Die Eltern können nicht den ganzen Tag arbeiten, obwohl die Regierung ihnen die Halbtagsarbeit erlaubt. 
 
Vor einem Jahr vor der Schule soll jedes Kind einen Sprachtest ablegen. Wenn das Kind durchfällt, dann gibt die Schule 20 Deutschstunden pro Woche innerhalb eines halben Jahres. 
 
In den ersten beiden Klassen werden generell keine Noten vergeben, sondern jedes halbe Jahr werden einheitlich Berichtszeugnisse für die Eltern geschrieben.
 
Das deutsche Schulsystem unterscheidet sich stark von den russischen. Ab der 6. Schulklasse wird es in drei Richtungen gegliedert (in anderen Ländern ab Klasse 4):
1) Hauptschule (15 Schüler in der Klasse), wo die Kinder mit den befriedigenden Kenntnissen lernen, nach dem Schulabschluss haben sie keine Möglichkeit weiter zu studieren oder zu arbeiten;
2) Realschule 10 Jahrgangsstufen  (25-30 Schüler in der Klasse), wo die Kinder mit den guten Kenntnissen lernen,
3) Gymnasium 13 Jahrgangsstufen (25-30 Schüler in der Klasse), wo die Kinder mit dem hohen Kenntnissniveau lernen, nach dem Schulabschluss kann man an die Uni gehen.
Die Eltern entscheiden, in welcher Schule ihr Kind lernen wird, die Grundschule aber gibt schriftliche Empfehlungen für die weitere Ausbildung ihres Kindes. Ein halbes Jahr besucht das Kind die von den Eltern gewählte Schule, wenn es mit dem Lernen zurechtkommt, dann bleibt es dort weiter lernen. 25-30% gehen in die Schule niedrigeres Niveaus. Es gibt Einzelfälle, wenn das Kind nochmals den selben Jahrgang macht. 
 
Berlin ist das einzige Bundesland, das die Fehlzeiten überwacht: 3,5% deutscher Kinder, 4% Migranten. Es bestehen keine Probleme in der Grundschule.
 
Frau John versteht, dass das deutsche Schulsystem nicht modern ist. Jetzt wird die allgemeine Meinung herausgearbeitet, dass die allgemeinbildenden Klassen notwendig sind, damit die Kinder mit einem niedrigeren Entwicklungsniveau nach der Ausbildung und dem weiteren Studium in den Fachschulen und Universitäten streben können.
 
Deutschland nahm an einem Untersuchungsprogramm zur Bewertung der Schulkenntnissen teil. Unter 28 Staaten nahm es den 23. Platz nach den Fächern: Mathematik und Lesetechnik. Die Politiker versuchen die Ausbildung zu verbessern, deshalb wird jetzt viel in die Ausbildung investiert. Sie behaupten, dass das Gold die Kinder und ihre Ausbildung ist.
 
Die Bildungspolitik liegt in der Verantwortung der Bundesländer. Jedes Bundesland hat eigene Pläne, Lehrbücher. Die Berliner Politiker überlegen das Studium bezahlbar zu machen, von 500 bis 1000 Euro pro Semester. (2 Bundesländer haben das schon eingeführt.). Die Studenten haben keine Möglichkeit zu arbeiten. Wenn sie zu arbeiten beginnen, dann lassen sie das Studium. 50% aller Taxifahrer haben Hochschulausbildung. Es existiert das System der Fachausbildung (3 Jahre):
- Auszubildende am Arbeitsplatz,
- Fachschule.
 
Besichtigung einer Schule im Bezirk der sozialen Spannung. 90% aller Kinder nichtdeutscher Herkunft (25 Nationen), Schüler aus problematischen Familien. Ich habe erfahren, dass es in den Berliner Schulen einen Sozialpädagoge für 100 Schüler gibt, aber keine Psychologen. Mit diesen Kindern arbeiten Lehrer, Sozialpädagogen und Erzieher, wenn Hilfsbedarf besteht, dann werden die Spezialisten aus dem psychologischen Dienst, Jugendamt usw. eingeladen. Wenn die Eltern ihre Besuchspflicht gegenüber der Schule nicht erfüllen, dann werden sie von der Polizei gebracht. Wenn das Kind ständig die Regeln verletzt, kann die Verwaltung es aus der Schule auszuschließen.

Das Deputat des Lehrers beträgt 28 Stunden pro Woche, die Klassenleitung wird extra nicht bezahlt, sie bekommen dann einfach weniger Stunden. Je älter sind die Schüler, desto kleiner ist das Deputat. 28 Stunden in der Grundschule, 22 Stunden im Gymnasium.
 
Die Schule organisiert die so genannten Mutterschaftskurse, um das Interesse der Eltern an den Schulleistungen ihrer Kinder zu wecken (besonders betrifft das die türkischen Familien).
 
Die Ferien dauern insgesamt 60 Tage um Jahr.
 
In der Schule wird politische Bildung beachtet. Die Kinder bekommen die Literatur in vereinfachter Variante, Comics usw.
 
Ich habe viel Interessantes erfahren, indem ich das deutsch-russische Beratungszentrum besucht habe. Seit 1988 arbeitet dort der Club „Dialog“, der den ankommenden russischen Familien hilft sich psychologisch anzupassen. Beim Besuch dieses Zentrums war die russische Gastfreundlichkeit zu spüren. 1995 war das Jugendzentrum gegründet, das folgende Funktionen erfüllt:

- psychologische Beratung,
- juristische Hilfe,
- soziale Beratung,
- Berufsorientierung,
- Deutschkurse,
- Computerkurse,
- computergestütztes Deutschlernen.
 
Es war interessant den Berliner Landtag zu besuchen. Heutzutage haben sie 5 Parteien. Die Sitzungen der Abgeordneten finden zweimal pro Woche donnerstags statt. Ich habe erfahren, was der „Bocksprung“ bei der Stimmenabgabe bedeutet. Die Abgeordneten gehen durch eine von drei Türen: 1-ja, 2-nein, 3- Enthaltung.
 
Ich habe viel Interessantes über das Berliner Schulsystem erfahren. Ich kann jetzt die neuen Erfahrungen meinen Kollegen weitergeben und neue psychologische und pädagogische Methoden in meiner Arbeit umsetzen. Nach den Weiterbildungskursen und nach der Bekanntschaft mit der Mediation habe ich verstanden, dass ich in der richtigen Richtung arbeite und werde im Weiteren meine Trainingsfertigkeiten entwickeln. Diese Fahrt hat mir neue Kräfte, Ideen, Pläne für meine fachliche Tätigkeit gegeben.

Ich möchte mich bei den Organisatoren des Projektes bedanken. Die Fahrt war gut organisiert, es war Hospitationsprogramm erstellt, das erfüllt worden ist. Vielen dank an Swetlana Velichko als Gruppenleiterin und perfekte Dolmetscherin.
Tschuprakowa S.W.
 



 
 
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